Hundeschlittenfahrt -
oder ein Kindheitstraum wird wahr



Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, den Alltag einmal zu vergessen, um auszusteigen und eins zu werden mit Mutter Natur. Am besten weit ab jeglicher Zivilisation, irgendwo am Ende der Welt - nur umgeben von der unberührten Natur. Welches Land bietet hierfür idealere Gegebenheiten, als die unendlichen Weiten Kanadas? Welches Fortbewegungsmittel der heutigen Zeit würde besser ins Geschehen passen, als ein Hundeschlitten, wie ihn die nordischen Völker schon seit Menschengedenken benutzen? Der Schlitten
Die Hunde Ich muß gestehen, ich weiß nicht viel vom Hundeschlittenfahren, jedoch hat der Gedanke es einmal selber zu probieren von jeher einen besonderen Reiz auf mich ausgeübt. Wir haben uns auf dem Big White, einem bekannten Skigebiet nahe der Stadt Kelowna in British Columbia, verabredet. Als ich am vereinbarten Treffpunkt ankomme liegen die Hunde faul im Schnee und genießen die mittägliche Sonne. Mike, ein Hundeschlittenführer aus Österreich und Diana, Fotografin aus Hamburg, warten schon bei den Hunden. Kaum komme ich in die Nähe der Hunde, werden sie unruhig, voll der Vorfreude auf den bevorstehenden Trip. Freudig springen sie mir entgegen und ich freunde mich direkt mit ihnen an. Sechs prachtvolle Exemplare, je drei Männchen und Weibchen wie ich später lernen sollte, lassen sich geduldig von mir streicheln. Nachdem sich die Hunde ein wenig beruhigt haben, habe ich Zeit Mike und Diana zu begrüßen.
Nun ist es an der Zeit, ein wenig mehr über die Hunde und das Hundeschlittenfahren zu lernen und Mike erklärt mir das Wichtigste ohne dabei interessante Details zu vergessen. So lerne ich, daß der Schwächste im Rudel, in diesem Falle Bru, immer vorne läuft. Neben ihm läuft seine Freundin Mouse, gefolgt von zwei anderen Pärchen. Zudem rät Mike mir, die Leine immer auf Spannung zu halten, damit die Hunde keine Möglichkeit zu Zweikämpfen haben, in die sie gerne verfallen. Nachdem Mike mich noch mit den Besonderheiten des Schlittens, besonders der Bremse, bekannt gemacht hat und ich auch die wichtigsten Kommandos mittlerweile beherrsche, kann es losgehen. Die Hunde
Bru und Mouse Mike und Diana fahren mit Ihrem Snowmobil voraus und ich stehe noch auf der Bremse. Die Hunde warten schon ungeduldig auf mein Kommando und nach einem "Hike Bru" stürmt die Bande freudig los. Der Schlitten setzt sich in Bewegung und lautlos gleiten wir durch den Schnee. Die Hunde sind voll in ihrem Element und scheinen vor Kraft nur so zu strotzen. Nachdem Mike sich davon überzeugt hat, daß ich den Schlitten zu beherrschen verstehe und Diana ein paar Fotos geschossen hatte, brausen die beiden davon. Jetzt wird es still und nur meine ermunternden Zurufe zu meinen beiden Leithunden Mouse und Bru zerreißen zuweilen die Stille. Rings um uns sind nur die Berge und überall wo das Auge hinsieht liegt Schnee. Der Schlitten gleitet lautlos durch den Schnee, die Sonne strahlt eine angenehme Wärme aus und ich genieße die einsame Stille.
Jetzt geht es bergauf und die Hunde ziehen mich unermüdlich hinauf. Plötzlich muß Mouse ihre Notdurft verrichten und ich bremse den Schlitten abrupt ab, so daß die ganze Meute zum Stehen kommt. Sekunden später, Mouse ist mittlerweile wieder startklar, schaut Bru mich an, als ob er sagen wollte "Geht es jetzt endlich weiter?". Ein "Hike on Bru" bringt den Schlitten wieder auf Fahrt und wir gleiten lautlos durch die Stille. Es ist ein wunderbares Gefühl auf dem Schlitten zu stehen, die Hunde und die umliegende Natur zu beobachten. Inmitten der Natur



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